Drücken in Sofia / Bulgarien
Eine Sache ist mir noch zum "Drücken" eingefallen, die ich unbedingt loswerden möchte. Damit soll es dann aber wirklich zum Thema gewesen sein, zumindest für den Moment, und auch zu Berlin, wohin mich nichts zurückzieht. Anfang vergangenen Jahres habe ich eine achtwöchige Reha "Sucht" in der Stadt gemacht, bei der alle gängigen Corona-Maßnahmen galten, allen voran das Tragen der Maske und das Abstand halten. Die Reha-Gruppen waren nicht starr sondern fließend, es kamen ständig neue Leute und es wurden Leute verabschiedet. Die erste Verabschiedung, die ich in meiner Gruppe miterleben durfte, war genau an meinem ersten Tag in der Reha, und sie sah so aus: die zu verabschiedende Person wurde von allen anderen in den Arm genommen und gedrückt, auch von der Psychologin, die genaue Bezeichnung war Bezugstherapeutin, die unsere Gruppe betreute. Solche Verabschiedungen fanden in regelmäßigen Abständen statt, und es war immer dasselbe Ritual, so wie sich Menschen schon immer verabschiedet haben - man hat sich wie die beiden auf dem obigen Foto gedrückt und geherzt, und sich vor allem für die weitere Abstinenz alles Gute gewünscht. Von niemandem, allen voran nicht von unserer Bezugstherapeutin, ist dieses normal-menschliche Verabschiedungsritual jemals in Frage gestellt oder gar verweigert worden.
Foto&Text TaxiBerlin
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