10.6.22

Bericht aus Berlin (4)

Heute Mittag in Frankfurt / Oder

Erfahre gerade vom ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, dass Heinz Strunk in der Coronazeit noch zwanghafter geworden ist. Obwohl ich Heinz Strunk nicht kenne, frage ich mich, ob und was das mit mir zu tun haben könnte. Meine Überlegungen werden abrupt dadurch unterbrochen, dass ich lesen muss, dass Deutschland ein Drückeberger sei. Da gehöre ich auf keinen Fall dazu, denn ich habe mich ja vor dem Drückeberger in Sicherheit gebracht. Drückeberger können richtig gefährlich werden, insbesondere zwanghafte deutsche Drückeberger. Jedem Deutschen, der kein Drückeberger mehr sein will, empfehle ich nicht in die Schluchten des Balkan sondern an die Front zu gehen, auch und gerade auf die Gefahr hin als ausländischer Kämpfer mit dem Tode bestraft zu werden. Dann ist man zumindest sicher, dass man kein Drückeberger war beziehungsweise ist. Bin ich mit dieser Idee jetzt vielleicht etwas zu radikal? Ich denke nein. Denn wer kein Drückeberger mehr sein will, muss dies auch beweisen können, beispielsweise indem er Verantwortung übernimmt, Rede und Antwort steht, und zwar persönlich, am besten durch seine eigene Satisfaktionsfähigkeit. Alles andere ist nur hohles Spiegel-Gewäsch. Nicht alles im Spiegel ist hohles Spiegel-Gewäsch. Beispielsweise die Feststellung, dass die USA kurz vor einem Krieg mit China und Russland steht. Dass diese simple Wahrheit ausgerechnet von dem amerikanischen Hedgefonds-Manager und Multimilliardär Ray Dalio stammt, der auch ein Experte für Krisen sein soll, ist für mich keine Überraschung. Kriegsprofiteure sind immer Experten von Krisen, deswegen kennen sie sich mit ihnen aus. Du und ich, wir verdienen nicht an Kriegen. Genannter Krieg, das wichtigste stand mal wieder nicht im ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, hat auch schon begonnen, und zwar als Stellvertreterkrieg. Jeder, der in diesen Krieg zieht, beispielsweise weil er kein Drückeberger sein möchte, zieht in einen Stellvertreterkrieg, kämpft auch für Experten von Krisen wie Hedgefonds-Manager und Multimilliardär Ray Dalio. 

Foto&Text TaxiBerlin

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