3.6.22

Bericht aus Bulgarien (155)

Ausstellung in Sofia - leider schon vorbei

Ich hatte neulich geschrieben, dass ich ein mulmiges Gefühl habe, nach Deutschland zu kommen. Das hat auch mit Menschen wie Markus Lanz zu tun, über den ich gerade diesen Artikel gelesen habe: "Ein Moderator sieht rot", den ich für äußerst gelungen halte. Für mich sieht Markus Lanz aber nicht nur rot, für mich ist Markus Lanz mad. Dass ich ihn mit meinen Zwangsgebühren mitfinanziere, ist für mich unerträglich und wird irgendwann ein Ende haben - so oder so.

Kurz noch zum Krieg, um mich auch da ganz klar zu positionieren oder wegen mir auch "Haltung zu zeigen": Dieser Krieg hat eine Vorgeschichte, die man nicht mit: „Das hilft uns doch heute nicht weiter“ abtun kann, wie Markus Lanz es tut. Das ist genau das, was ich mit mad meine.

Dieser Krieg ist nicht mein und auch nicht unser Krieg, weder Deutschlands, noch Europas. Dieser Krieg ist ein Krieg zwischen den USA und Russland, eigentlich zwischen den USA und China. Er ist - so oder so - ein Stellvertreterkrieg.

In einem Krieg gibt es auf beiden Seiten Opfer. Wie diese aussehen, das konnte man eindrucksvoll in der Ausstellung "THE WAR! A WOLRD GONE MAD ... " bis zum 29. Mai in Sofia sehen. Weil die Ausstellung schon vorbei ist, aber auch weil Bilder mehr als tausend Worte sagen, veröffentlich ich nachfolgend einige von ihnen. Bei den dargestellten Opfern und Gräbern ging es den Künstlern nicht darum, diese Opfer in gute Opfer und böse Opfer zu unterteilen, denn gelitten haben beide.

Wer dies tut, auf den trifft der Satz zu: „Das hilft uns doch heute nicht weiter“ - Und Menschen wie Markus Lanz helfen uns heute nicht weiter, erlaube ich mir hinzuzufügen.








Fotos&Text TaxiBerlin

2 Kommentare:

  1. Wenn man dann noch einwirft, was denn sei mit den Toten, die wegen anderer Ursachen zu betrauern sind wie z. B. durch andere imperialistische Kriege, durch Hungersnöte, durch Flucht und Vertreibung, durch industriell hergestellte Nahrungsmittel, durch Umweltverschmutzung und Verkehr, durch experimentelle Impfstoffe, durch sogenannte Corona-Schutzmaßnahmen etc.

    Wenn man dies tut, dann muss man sich den Vorwurf des "whatsaboutism" gefallen lassen, weil man ja relativiert und somit das eine im Moment fokussierte Elend mit einem anderen vergleicht.

    In so einem Diskurs gewinnen nur die Gutmenschen, die sich im Recht wähnen ob ihren Empörungen, ihren Bewertungen und ihrer Moral. Da hilft kein Argument, keine Logik, keine Rationalität. Da scheint mir nur zu helfen die innere oder äußer Emigration.

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  2. Gewinnen kann man nur eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, die aber nicht stattfindet, weil man sich gar nicht mit den Argumenten der anderen Seite beschäftigt, sondern diese sogleich verdammt, in der Regel moralisch. Das ganze kommt mir immer mehr wie ein Gordischer Knoten vor, und was mit dem geschehen ist, ist bekannt. Ein anderes Bild, das ich im Kopf habe, ist das einer Welle, die da auf jeden von uns zurollt. Da ist es in der Tat besser, dass man der aus dem Weg geht, beispielsweise durch Emigration, aber auch durch Kontakte zu guten Leuten. Das müssen nicht viele sein, aber man muss sich auf sie verlassen können. Und man muss sich ihnen gegenüber zeigen können, wie man ist, sein unverstelltes Selbst.

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