3.12.22

Bericht aus Bulgarien (315) - "Kriegspolizei"

Gestern vor dem Sitz des Bulgarischen Staatspräsidenten

Europa ist im Krieg und wir sind in ihm. Nicht nur in Sofia, sondern auch in Berlin. Wer in einem laufenden Krieg Waffen an eine Kriegspartei liefert, der ist mit im Krieg. Das sollte jedem bewusst sein. Dem Bulgarischen Staatspräsidenten Rumen Radev dürfte das klar sein, denn er ist ein ehemaliger Militär, um genau zu sein war er Pilot, der russische MIGs geflogen ist. Den allermeisten ist es aber nicht klar, dass sie im Krieg sind, dass sie längst zum Kriegsteilnehmer geworden sind, auch nicht in Bulgarien. Deswegen werden hier jetzt regelmäßig Paraden abgehalten, um die Bevölkerung an den Krieg und den Kriegszustand zu gewöhnen. Es gibt sogar eine eigene Kriegspolizei" ("военна полиция") in Bulgarien. Das ist der Herr in der Mitte, der uns beim Abmarsch der Truppe den Rücken zukehrt. Bulgarien dürfte auch hier Deutschland mal wieder der Zeit voraus sein. Eine Kriegspolizei gibt es in der Heimat, so weit ich informiert bin, (noch) nicht. Es bedarf sie auch nicht, denn die Russophobie ist viel weiter ausgeprägt als in Bulgarien, wo sie nicht existiert. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, wem man was erzählt, denn der Feind hört bekanntlich mit. Jetzt bin ich mir gerade nicht sicher, wer genau der Feind ist. Ist es wirklich der Wladimir Putin? Oder doch "nur" der Denunziant von nebenan?

Foto&Text TaxiBerlin

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