Wurde das "Nie wieder!" in Deutschland bisher immer groß geschrieben, ist davon beim Corona-Unrecht der vergangen nun fast drei Jahre nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, es wird geschwiegen, so wie vorher gelogen wurde - dass sich die Balken biegen. Nur, wenn keine Aufarbeitung des Geschehenen stattfindet, wie wollen wir dann in Zukunft zusammenleben? Diese Frage treibt mich selbst in den Schluchten des Balkans um. Sie treibt mich auch deswegen um, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ein friedliches und gedeihliches Zusammenleben nur innerhalb der Wahrheit gelingen kann. Und zwar im Großen wie im Kleinen. Schon vor Corona hatte ich angefangen mit Menschen, die mir wichtig waren, mit denen ich aber ein Problem hatte, darüber zu sprechen. Einfach, weil mir ein "Weiter so!", also ohne eine Lösung des Problems, nicht sinnvoll erschien. In vielen Fällen ist dies nicht gelungen. Ich erinnere mich an ein "Gib mir Zeit!" vor Jahren von einer Person, von der ich seither nichts mehr gehört habe. Das mag im Kleinen "funktionieren", auch wenn es da besonders schmerzlich ist. Das ist meine persönliche Erfahrung. Im Großen wird es garantiert nicht funktionieren - davon bin ich überzeugt. Das Buch "Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen", das sich aktuell auf dem zweiten Platz der Spiegel-Bestseller Liste befindet, und zu dem die Professorin Ulrike Guérot das Vorwort verfasst und eingelesen hat, könnte ein Anfang sein.
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Text TaxiBerlin
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