Ein Freund und Leser meines Blogs wies mich gerade auf diesen aktuellen Artikel "Großes Taxisterben in Berlin: Zahl der Fahrzeuge um ein Drittel geschrumpft" in der Berliner hin. Der Beitrag von Peter Neumann ist für mich aus zweierlei Gründen interessant. Zum Einen, weil darin der Vorsitzende der Berliner Taxiinnung Leszek Nadolski mit folgenden Worten in den Text eingebaut ist:
„Die Umsätze sind durch illegal agierende Mietwagenbetriebe bereits in den letzten Jahren stetig gesunken, und sie werden weiter sinken“, lautete die Einschätzung des Vorsitzenden, der selbst Taxi fährt. „Bei einem durchschnittlichen Taxiumsatz von 19 bis 21 Euro in der Stunde sind wir in Berlin schon jetzt nicht mehr in der Lage, unsere Angestellten gesetzestreu und ordentlich zu bezahlen. Alle Reserven sind aufgebraucht. Der nächste Schritt ist die Illegalität, kein Unternehmer, der so wenig Umsatz generiert, ist in der Lage, wirtschaftlich zu arbeiten“, warnte Nadolski.
Leszek Nadolski, wie gesagt Vorsitzender der Berliner Taxiinnung, war im Dezember 2019 so freundlich, zu meiner 40. Radio-Show "Hier spricht TaxiBerlin" ins Studio zu kommen, um das zu übersetzen, was der Lands- und Theatermann Przemyszlaw Woscieszek, dem ich an dieser Stelle noch einmal für seinen Mut danken möchte, über seine Erfahrungen als Uber-Fahrer in Berlin zu berichten hatte. Die komplette Radiosendung kann man hier nachhören.
Mit Peter Neumann, dem Autor des Artikels in der Berliner Zeitung, hatte ich Anfang des Jahres einen e-mail Austausch, in dem ich ihn darauf hinwies, dass das kurz zuvor von ihm zitierte Taxigutachten völlig veraltet ist. Dass er es immer noch in seinen Beiträgen ins Spiel brachte, auch ich erwähne es kurz in meinem Beitrag für die Berliner Zeitung, läge daran, so Neumann, dass es kein aktuelles gäbe.
Nur weil es kein aktuelles gibt, ein veraltetes und nicht mehr zutreffendes so zu zitieren, als wäre es aktuell, ist nicht gerade die feine englische Art. Genau darauf wies ich Neumann hin. Dass er nun Nadolskis Aussagen unkommentiert stehen lässt, immerhin ist von "illegal agierenden Mietwagenbetrieben", "gesetzestreuer und ordentlicher" Bezahlung von Taxifahrern und von "Illegalität" die Rede, in die sich Taxi-Unternehmer demnächst begeben könnten, werte ich als Erfolg.
Für mich habe ich jetzt mit Hilfe der Berliner Zeitung herausgefunden, dass ich, weil ich kein Taxiunternehmer war, obwohl ich immer mal wieder damit geliebäugelt habe und auch den dafür notwenige IHK-Abschluss habe (echt, und nicht in Nürnberg gekauft!), sondern "nur" Taxifahrer, nicht in die Illegalität, sondern "nur" in die Schluchten des Balkans gegangen bin.
Foto&Text TaxiBerlin
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