6.6.22

Bericht aus Bulgarien (165)

Manch einer mag es als Anmaßung empfinde, wenn ich Heinrich Heine zitiere, aber wenn es doch so ist, dass ich genau dasselbe empfinde, was er im Ausland gegenüber seiner Heimat empfunden hat: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ich kann nicht mehr die Augen schließen, und meine heißen Tränen fließen." Bei Heine waren es bereits zwölf Jahre, die er in Frankreich war, als er seine "Nachtgedanken" schrieb. Bei mir ist es immerhin eins, das ich in den Schluchten des Balkans und nicht wie Heine in Paris verbracht habe.

Deutschland ist mir fremd geworden in dem Jahr. War es damals vor allem die Hauptstadt, die den gesunden Menschenverstand zu verloren zu haben schien, so ist es heute das ganze Land. Allen voran seine Regierung. Um es ganz klar zu sagen: Scholz ist nicht mein Kanzler, genauso wenig wie Baerbock meine Aussenministerin und Habeck mein Vizekanzler sind, ganz zu schweigen von Lauterbach. Er ist die größte Witzfigur von allen. Für ihn schäme ich mich am meisten, aber auch für alle anderen. (Ich höre förmlich schon die Fragen unserer Kinder und Enkelkinder: Wie konntet ihr euch von solchen Witzfiguren regieren lassen? Und ich habe auch schon die Antwort: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient!)

Ich frage mich, wann der deutsche Michel endlich aufwachen will. Jetzt wäre die Zeit dafür, so denke ich. Oder wird es, wie bei Heine, noch elf Jahre dauern? Müssen vorher noch sämtliche Affen und Schweine durchs deutsche Dorf getrieben werden? Meine Antwort lautet immer öfter: Ja! An ein Aufwachen des dummen Deutschen glaube ich ehrlich gesagt nicht mehr - im Gegenteil. Ich gehe davon aus, dass spätestens im Herbst die deutschen Blockwärte ihre Schlagstöcke wieder auspacken und ihre schwarzen Uniformen erneut anlegen werden.

Schon jetzt möchte ich allen Landsleuten meinen Rat mit auf den Weg geben: Hilf deiner Polizei - schlage dich selbst! Schließe dich schon jetzt ein, damit es nicht deine Regierung für dich tun muss. Und mache vor allem alles, was man dir sagt und ohne Widerspruch. Seit Artig und gehorche. Stelle auch weiterhin keine Fragen, du bist doch bisher gut gefahren damit. Denke vor allem nicht selbst. Das kann böse ausgehen. Schneller als du dich versiehst, findest du dich wie Heine (und ich) im Ausland wieder. Und das wird dir nicht gefallen, das kannst du mir glauben, auch wenn Heine (und auch ich) das noch anders sah (sehe):

"Gottlob! durch meine Fenster bricht französisch heitres Tageslicht. Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen und lächelt fort die deutschen Sorgen."

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Text TaxiBerlin

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