2.5.22

Bericht aus Bulgarien (126)

 

Am 21.April hat das höchste deutsche Gericht, der Bundesgerichtshof, UBER in letzter Instanz für illegal erklärt. UBER, das Unternehmen, dem ich meine Arbeitslosigkeit zu verdanken habe, Corona war nur der Anlass, über dessen Fahrer die altehrwürdige ZEIT neulich noch schrieb: „Sie beuten sich selbst aus und brechen Regeln“, macht trotzdem munter weiter, und das jetzt sogar im ZDF, also Öffentlich/Rechtlich, die mit dem Bildungsauftrag. Da „Aus dem Tagebuch eines UBER-Fahrers“ dem gemeinen Bulgaren nicht zugemutet werden kann, vermutlich weil UBER in Bulgarien verboten ist, jedenfalls kann ich hier in den Schluchten des Balkans nur den Trailer sehen, was ich als großes Glück empfinde, hat sich ein Leser meines Blogs in der Heimat bereiterklärt, sich das öffentlich/rechtliche UBER-Machwerk anzusehen, möglicherweise das Einzige, was von dem großen Pauperisierer aus Amerika bleiben wird, um es für meine Leser und mich in Worte zu fassen. Hier sein Bericht:

"Kurze Zusammenfassung bis jetzt: Ein UBER-Fahrer ist der Mensch, der jeden versteht und alle Gäste schütten ihm natürlich ihr Herz aus. Ein UBER-Fahrer ist also ein echter Gutmensch voller Empathie, der jedem Gast auch über das Fahren hinaus hilft. So spinnt sich eine kurze Geschichte eines Gastes an die andere. Also, fahre UBER und spare den Psychotherapeut. Ein böser Taxi-Fahrer bewirft ihn völlig unbegründet mit einem Döner, als er ihn als UBER-Fahrer identifiziert, am Ende der Episode ein anderer mit einem Kaffee-Becher. Beide rufen "Scheiß UBER!". Aber auch der UBER-Gutmensch hat private Beziehungsprobleme mit seiner schwangeren Freundin. Über das Finanzielle, die Absicherung eines "Selbstständigen", erfährt man nichts. Mal sehen ob sich da was ändert. Denke aber eher nicht. Falls es was Besonderes gibt, maile ich es dir."

Ich danke dem Leser meines Blogs für diese höchstinteressante Kurzzusammenfassung. Ich habe meinerseits am 29.04. eine e-mail ans ZDF mit folgendem Inhalt geschickt:

"Der Bundesgerichtshof, das höchste deutsche Gericht, hat am 21.04.2022, also Donnerstag vergangener Woche, die Berufung von Uber abgelehnt. Uber ist in seiner jetzigen Form illegal, und das bereits seit 2019.

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wie das ZDF auf die Idee zu der Serie gekommen ist, da allgemein bekannt ist, dass Uber illegal ist hierzulande.

Und wie reagieren Sie auf das aktuelle Urteil des höchsten deutschen Gerichtes, des Bundesgerichtshofes, das Uber in der Form, in der das Unternehmen auch in Ihrer Serie dargestellt ist, nun auch in letzter Instanz für illegal erklärt hat."

Bin gespannt auf die Antwort vom ZDF, das mit dem Bildungsauftrag.

Text TaxiBerlin

1 Kommentar:

  1. Es grenzt schon an Unverschämtheit und Engstirnigkeit, wenn des Deutschen Bildungskanal ZDF eine Serie ausstrahlt über einen Menschen, der sich dem UBER-Prekariat hingeben muss, ohne die tatsächlichen Verhältnisse zu benennen bzw. aufzuzeigen.

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