16.4.22

Bericht aus Bulgarien (111)


Gestern im Park

Im Park vor dem Nationalen Kulturplast (NDK) in Sofia traf ich gestern auf eine lesende Bulgarin. Auch in Bulgarien gibt es des Lesens und Schreibens kundige Menschen, nicht alle sind Barbaren respektive Barbarinnen oder gar Untermenschen, und manche von ihnen können sogar englisch. Preslawa, oben im Bild, las gerade ein Buch mit der Fragestellung, warum Frauen im Sozialismus besseren Sex hatten, das ganze auf englisch. Ich als alter Ossi weiß natürlich Bescheid, aber die jungen Leute von heute selbst in Bulgarien nicht unbedingt. Geschrieben hat das Buch die Historikerin und Ethnografin Kristen R. Ghodsee, und sie hat damit 2017 für ziemliche Furore in der New York Times gesorgt. Die Amerikaner und auch die Amerikanerinnen haben ja oft keine Ahnung. Die These der Autorin ist, dass vor allem Frauen unter der kapitalistischen Transformation gelitten haben, und da insbesondere beim Sex. Deswegen hätten Frauen, so die Autorin weiter, bei den bevorstehenden Veränderungen am meisten zu gewinnen. Nicht nur die Frauen, erlaube ich mir als Mensch von früher hinzufügen, denn Sex geht meist zu zweit besser. Das sage ich auch in Rückblick auf den Sozialismus in der DDR, dessen Kind ich bin.

Foto&Text TaxiBerlin

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen