7.1.22

Bericht aus Bulgarien (8)


Demnächst am Eingang

Gestern war ich in erst in einem Technik-Markt und danach in einem Bau-Markt in einer mittelgroßen Stadt Bulgariens. Ich nenne ganz bewusst nicht den Namen der im Land bekannten Ketten und auch nicht den Namen der Stadt, weil ich morgen auch noch dort einkaufen will. Es war nicht in der Hauptstadt Sofia, so viel möchte ich verraten. Da ich wusste, dass man für beide Märkte das „Grüne Zertifikat“, also den Grünen Pass, braucht, war ich nicht alleine, sondern hatte eine Person dabei, die ein solches Zertifikat besitzt. Sie sollte in die Märkte gehen und die Dinge für mich besorgen, da ich selbst kein solches „Grüne Zertifikat“ habe. In Bulgarien ist es kein Problem Menschen zu finden, die einem helfen, selbst wenn man nicht geimpft ist. Die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte, so wie in Deutschland, gibt es in Bulgarien nicht.

Zuerst ging die Person für mich in den Technik-Markt. Ich wartete am Eingang, direkt da, wo das Schild angebracht ist, dass man nur mit „Grünem Zertifikat“ den Markt betreten darf. Das hat die Frau von der Sicherheit gesehen, die sogleich herauskam und mich aufforderte, ebenfalls in den Markt zu kommen. In Deutschland ein Unding, vermutlich ein Kündigungsgrund. Kein Mitarbeiter des Marktes, der möglicherweise ein Interesse daran hat, dass das Geschäft Umsatz macht, forderte mich auf, den Laden zu betreten. Nein, ausgerechnet eine Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma, die für Sicherheit sorgen soll. Auch als Ungeimpfter stelle ich also keine Gefahr für die Sicherheit des Marktes dar.

Nach dem Technik-Markt sind wir zum Bau-Markt nebenan, wo meine Begleit-Person mit dem „Grünen Zertifikat“ und ich ohne Grünen Pass nach den guten Erfahrungen im mit der Mitarbeiterin der Sicherheit im Technik-Markt gleich zusammen rein sind. Der Mann von der Sicherheit kehrte uns dort den Rücken zu, so dass ich auch in den Bau-Markt ohne Grünen Pass reingekommen bin. Auch hier wurde das Tragen der Maske eher als Empfehlung denn als Vorschrift gesehen, sowohl bei den Besuchern als auch bei den Mitarbeitern des Bau-Marktes, genauso wie im Technik-Markt.

In beiden Märkten habe ich einiges an Geld gelassen. Das lag daran, dass ich alles gefunden habe, wonach ich gesucht hatte, was in Bulgarien nicht selbstverständlich ist. Es hat sich also für beide Märkte gelohnt, mich hereinzulassen, denn es ist nicht sicher, dass meine Begleitperson auch alles gefunden hätte. Und selbst wenn, hätte ich mich möglicherweise schwer getan, sozusagen „blind“ einzukaufen. Jedenfalls hat sich der gestrige Tag auch für mich gelohnt, und nicht nur für die beiden Märkte, wo man Fünfe – wie so oft in Bulgarien – Gerade sein lassen hat.

Foto&Text TaxiBerlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen