Mittlerweile sind die ersten Flüchtlinge aus Afghanistan, dem großen Bruderland Bulgaristans, wie Bulgarien in der Türkei genannt wird, vor Ort angekommen. Die wenigsten von ihnen suchen in Bulgaristan nach einer neuen Bleibe, die meisten wollen weiter ziehen ins Gelobte Land Germanija. Eine Immobilie macht immobil – im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst die kleinste Immobilie noch, die ich heute vorstellen möchte. Das fensterlose Haus aus Ziegelsteinen verfügt zwar nur über ein Zimmer in der Größe 1,50 x 1,80 m, Höhe 1,65 m, hat dafür ein intaktes Dach und eine funktionierende Tür. Fließend Wasser gibt es bei Regen, dafür gibt es Strom (manchmal wird er auch abgestellt, wenn das Netz überlastet ist wie jetzt im Sommer wegen den vielen Klimaanlagen), was mindestens genauso wichtig ist wie Wasser. Der Stromkasten befindet sich außerhalb der Immobilie am Lichtmast. Das hat den Vorteil, dass man nicht da sein muss, wenn der „Inkassator“ kommt, um den Stromzähler abzulesen. Das passiert mindestens einmal pro Woche, weil in Bulgaristan viel Strom geklaut wird. In Sachen Strom gilt hier trotz Kapitalismus die alte Leninsche Devise: „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.“ Und wer dreimal nicht da ist, dem werden die Kabel gekappt, einfach mal durchgeschnitten. Das alles kann beim Objekt 0006 nicht passieren, weil der graue Kasten, in dem sich der Stromzähler befindet, wie gesagt frei zugänglich direkt neben der Immobilie ist. Apropos immobil: Fast neige ich dazu zu sagen, dass diese Immobilie so klein ist, dass man aus ihr was Mobiles machen kann. Dann hätte sich das allerdings mit dem Strom erledigt. Man muss sich halt entscheiden.
Fotos&Text TaxiBerlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen