30.6.21

Leben in Zeiten von Corona - Heute: "Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei, du warst hier, wir waren frei und die Morgensonne schien."

 

Dank Impfpropaganda

„Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei, du warst hier, wir waren frei und die Morgensonne schien“, so heißt es in einem bekannten Song von Ton Steine Scherben, den Rio Reiser, der Frontmann von TSS, später auch solo gesungen hat. Genau an diese Textstelle muss ich gerade denken, als das hiesige staatliche National-Radio in seinen Morgennachrichten plötzlich weder über Verwundeten noch über Gefallene zu berichten wusste. Dem Krieg positiv Gegenüberstehende gibt es in Bulgarien heute morgen nur noch ganze neun (9) Ewiggestrige, allesamt korrupte Kriegsprofiteure, mindestens aber Mafioten mit Interessenskonflikten, auch aus Mangel Philanthropen im Land. An den Grenzen zu Griechenland und zur Türkei staut sich zwar noch der Verkehr, aber das soll sich im Laufe des Tages, spätestens der Woche, normalisieren.

Der Kampf gegen die Korruption, die es bekanntlich nur auf dem Balkan gibt, wird in Bulgarien seit einiger Zeit sehr ernst genommen. Die Europäische Union hat da, wenn man so will, ganze Arbeit geleistet. Selbst ob „Bruder Boiki“, wie der noch amtierende Langzeit-Ministerpräsident von seinen Fans und vermutlich auch von Angela Merkel liebevoll genannt wird, bei den Neuwahlen am 11. Juli noch einmal gewählt wird, ist nicht gewiss. Das liegt vor allem daran, dass nicht wenige Bulgaren Boiko Borissow, dessen Pro-Europa-Partei GERB eine Schwesterpartei von Angela Merkels CDU ist, für einen korrupten Mafioten halten. Und warum sollte „Bruder Boiko“ auch noch mal gewählt werden, wenn seine Schutzpatronin in Berlin, unsere Langzeit-Kanzlerin, sich selbst nicht mehr zur Wahl stellt.

Denn jetzt, wo der Krieg in Bulgarien vorbei ist, und pünktlich zu den Neuwahlen am 11. Juli, fragen sich immer mehr Bulgaren, was für eine Rolle das Europa von „uns Ursula“ und insbesondere Deutschland mit der Langzeit-Kanzlerin Angela Merkel an der Spitze spielt und gespielt hat, oder mit anderen Worten: Inwieweit überhaupt ernsthaftes Interesse am vorgegebenen Kampf gegen Korruption bestand, oder ob dieser nur eine von diesen Nebelkerzen war, die von den ganz eigenen Problemen Europas und auch Deutschlands ablenken sollte.

Wie gesagt, zu diesen Überlegungen konnte es nur kommen, weil der aktuelle Krieg, der möglicherweise eine weitere, noch größere Nebelkerze ist, zumindest in Bulgarien vorbei ist und damit auch die so genannten Wissenschaftler, die größten Kriegstreiber unserer Zeit, kein Gehör mehr finden. Selbst im staatlichen National-Radio wird in dem Zusammenhang auf Fjodor M. Dostojewski verwiesen, obwohl der gar kein Bulgare sondern Russe war, der bereits vor vielen Jahren in seinem Standartwerk über Verschwörungen „Die Dämonen“ über die Wissenschaft geschrieben hat, dass sie im Leben der Völker immer, heutzutage und seit Uhrzeiten, nur eine zweitrangige und dienende Rolle gespielt hat, und dass dies auch bis in alle Ewigkeit so bleiben wird.

Was die eingangs zitierte Textstelle „Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei, du warst hier, wir waren frei und die Morgensonne schien“ von Rio Reisers Ton Steine Scherben angeht, die ist aus dem Song „Der Traum ist aus“. Aber hey, das ist nur ein Song, das muss nicht so sein! (Immer diese miesepetrigen Deutschen!) Denn „Es gibt so ein Volk“ ist nicht nur die Partei (die eigentlich „So ein Land gibt es nicht“ heißen sollte) des größten Konkurrenten von „Bruder Boiko“, Merkels Man in Sofia, und möglichen Wahlsiegers Slavi Trifonow, sondern auch eines, das sein Schicksal selbst in die Hand nimmt und den Krieg einfach mal für beendet erklärt. Aber am besten, du kommst selbst nach Bulgarien, machst dir dein eigenes Bild und feierst mit uns zusammen den Sieg: „Der Krieg ist vorbei, du bist hier, wir sind frei und die Morgensonne scheint.“

PS: Gerade wird im staatlichen National-Radio über die Kollateralschäden des zu Ende gegangenen Krieges gesprochen, über all die verzweifelten, verarmten, hungernden, depressiven und sich das Leben genommenen Landsleute. Es wird erwogen, den 11. Juli, also den bevorstehenden Wahltag, zum Tag der nationalen Trauer für alle Kriegsopfer zu erklären. Anrufer fordern sogar, einige der so genannten Wissenschaftler als Kriegstreiber vor Gericht zu stellen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es so weit kommt. Das wichtigste ist dem Bulgaren, und darauf weisen auch alle Anrufer beim staatlichen National-Radio hin, dass man zusammen ist bzw. zusammen kommt, egal was war oder was ist, also auch mit dem Wissenschaftler, selbst wenn dieser eben noch ein Kriegstreiber im gerade zu Ende gegangenen Krieg war. Ja, das kann ich mir gut vorstellen, auch und gerade nach einer Tragödie wie der gerade zu Ende gegangene Krieg. Dass man zusammen kommt zum „Leichenschmaus“, wie man im Deutschen so schön sagt. Denn: „Seines Todes ist man gewiss: warum sollte man nicht heiter sein?“ (Friedrich Nietzsche)

Video YouTube
Text TaxiBerlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen