4.4.24

Bericht aus einem gebrochenen Land (121)


Gestern habe ich "Maskenzwang" auf der Straße gefunden. Das Buch des Schweizer Schriftstellers, Übersetzers und Facharztes für Psychiatrie Walter Vogt ist 1991 bei Reclam in Leipzig erschienen und wird für knapp zehn Euro gehandelt. (Die gebundene Ausgabe bei Amazon sogar für 196 Euro, wie ich gerade sehe.) Obwohl das Buch in der DDR auch schon acht Mark gekostet hat, sind zehn Euro ein stolzer Preis für ein Taschenbuch aus dem Osten. Was könnte der Grund dafür sein? Was denkst Du? Ich erkläre mir den Preis mit der Aktualität des Titels. Der Maskenzwang liegt ja noch gar nicht so lange zurück. Dabei war eine Maske, zu der man gezwungen wurde, eine Staubschutzmaske. Wie der Name es bereits sagt, schützt sie vor Staub. Dass sie nicht vor Viren schützt, war bekannt. Wer es offen aussprach, war ein Schwurbler. Im Robert Koch Institut (RKI) durfte man diese Wahrheit offen aussprechen, wie man in den RKI Files nachlesen kann. Im geschützten Rahmen konnte man also durchaus schwurbeln bis der Arzt kommt, nur eben nicht in der Öffentlichkeit. Dort wurde man beleidigt, angepöbelt und auch physisch bedroht, wenn die Maske auch nur etwas schief saß. So ist es auch mir immer wieder in der Zentrale des deutschen Irrenhauses passiert, weswegen ich es vorgezogen habe, mich in den Schluchten des Balkans in Sicherheit zu bringen. Dort sollte man mancherorts offiziell eigentlich auch eine Maske tragen. Das Tragen wurde aber von keinem kontrolliert, so dass auch niemand beleidigt, angepöbelt oder gar physisch bedroht wurde. Ging man in Bulgarien in ein Geschäft, wurde man höflich darauf hingewiesen, und nicht so wie in Deutschland angeschrien oder gar nicht erst reingelassen. Heute soll das alles nicht mehr wahr sein. Aktuell sorgt man sich darum, dass diejenigen, die den Unsinn damals verzapft haben, jetzt, wo er bekannt wird, nicht zu hart angegangen werden. Wie Leute wie ich noch vor kurzem angegangen wurden, wenn sie keine Maske trugen, interessiert niemanden. Wie sollte es auch anders sein, es hat ja schon damals, als sie angegangen wurden, niemanden ernsthaft interessiert. Die Verantwortlichen für den ganzen Unsinn sollen heute auch gar nicht angegangen werden. Es wäre völlig ausreichend, wenn sie endlich aufhören würden, Unsinn zu verbreiten und einfach ihren Platz räumen würden, damit die Menschen wieder Luft zum Atmen haben.

PS: Ich werde das Buch am Sonntag auf dem Flohmarkt anbieten. Falls jemand es haben möchte, kann er mich gerne vorher kontaktieren und ein Angebot machen.

Foto&Text TaxiBerlin

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