8.1.24

"Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten."

"Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten." So die Begründung der brutalen Angreifer, drei Männer und eine Frau (in früheren Angaben der Polizei war noch von bis zu 25 vermummten und schwarz gekleideten Personen die Rede), auf ein Fernsehteam des ZDF am 1.Mai 2020, die heute vom Amtsgericht Tiergarten zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Es war eine Verwechslung, deswegen die milden Strafen. Wären die Angegriffenen wirklich aus der rechtsextremen Szene gewesen, hätte es vermutlich gar keinen Prozess gegeben, auch wenn die Opfer, wie im Fall des ZDF-Teams, zeitweilig das Bewusstsein verloren haben. Vermummte sollen diese niedergeschlagen und danach den am Boden liegenden Menschen „mit großer Wucht“ gegen die Köpfe getreten haben. Zwei der Opfer verloren nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeitweilig das Bewusstsein. Die Angegriffenen wurden teils erheblich verletzt, einige Wunden mussten laut Anklage chirurgisch behandelt werden. Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. Wer die Täter waren, darüber erfährt man nichts. Rechtsextreme können es nicht gewesen sein. Die werden sich schließlich nicht selbst angreifen. Der Tagesschau vom 02.01.2023 war immerhin folgendes zu entnehmen: "Es wird vermutet, dass die Angreifer aus dem linksextremen Spektrum ursprünglich Rechtsextremisten und Personen aus der Querdenker-Szene angreifen wollten." Ein Jahr später zur Urteilsverkündung erfahren wir nichts mehr über die Täter. Warum auch, schließlich haben sie sich entschuldigt. Wofür genau? Für die Verwechslung oder für den brutalen Überfall? Nichts genaues weiß man auch hier nicht. Dafür gibt es mehrfach den bereits erwähnten Hinweis, dass der Überfall am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen geschah. Ergo: Wenn keine Täter genannt werden, können es nur Corona-Maßnahmen-Kritiker gewesen sein, die da heute vor Gericht standen und so milde Urteile bekamen. Ein neues Glanzstück journalistischer, besser: "journalistischer", Berichterstattung in der Zentrale des deutschen Irrenhauses.

Foto&Text TaxiBerlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen