Irgendwo in Ostdeutschland
Auch was das Zwischenmenschliche angeht, fühle ich mich gerade sehr an früher, also DDR erinnert - aber auch an Bulgarien. Beispielsweise pennen Menschen bei mir, die ich eigentlich gar nicht kenne. Dadurch, dass ich sie bei mir pennen lasse, lerne ich sie kennen. Wir sitzen dann viel bei mir in der Küche und führen lange Gespräche. Die Zeiten, wo ich mich im Café getroffen hat, sind vorbei - die Kneipe als Treffpunkt schon lange. Dass man sich im Café oder in der Kneipe und nicht bei sich zu hause trifft, habe ich erst im Westen kennengelernt. Und, dass man sich nicht die Hand gibt. Auch das Hand geben ist wieder gekommen, so wie praktisch alles wiederkommt im Leben. Dafür gibt es kein oberflächliches Gequatsche mehr in meinem Leben. Trotzdem nenne ich auch weiterhin nur wenige einen Freund. Einen Freund macht nochmal mehr aus, als jemanden bei sich pennen zu lassen.
Foto&Text TaxiBerlin
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