Wie vieles andere auch, so ist im Westen weitgehend unbekannt, dass Bulgarien ein Paradies für Störche ist. Pünktlich zum Frühlingsanfang kehren sie aus dem Süden zurück nach Bulgarien, wo sie ihre alten Nester nur etwas ausbessern müssen, um ihre Nachkommen dort auszubrüten. Bulgaren bringen ihren Nachwuchs seit vielen Jahren vorzugsweise im Ausland zur Welt. Jeder zweite der zwischen 20- und 45-jährigen hat seine Heimat verlassen. So gleicht sich's wieder aus, könnte man meinen. Aber so sieht es eben auch aus in Bulgarien, wie es aussieht, an vielen Orten wie nach einem verlorenen Krieg. Nicht jeder Krieg wird mit Waffen ausgetragen. Oder wie Brecht es formulierte: "Der reißende Strom wird gewalttätig genannt. Aber das Flussbett, das ihn einengt, nennt keiner gewalttätig." Fest steht jedenfalls: Kinder bringt der Storch keine mehr, zumindest nicht nach Bulgarien.
Foto&Text TaxiBerlin
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