25.1.23

Bericht aus Bulgarien (422) - "Banitsa backen"

Frisch aus dem Ofen

Ich habe mir gerade 'ne Banitsa gebacken, und zwar nach diesem Rezept. Dass ich jetzt auch backe, hat zwei Gründe. Zum einen spare ich etwas Geld, das ich nicht habe. Der wichtigere Grund ist aber, dass ich weiß, was drin ist in der Banitsa. Aber vor allem: Dass sie auch schmeckt! Es wird mit jedem Tag schwerer, Dinge zu finden, die man noch essen kann. Wenn kaum einer Kohle hat so wie bei mir in der ärmsten Region des Landes, dann verkauft man auch nichts, schon gar nichts teures. Ich gehe davon aus, dass überall nur noch das billigste vom Billigen drin ist, was man anderswo wegschmeißen würde - so schmeckt es zumindest meistens. Aber ich will mich nicht beklagen. Es ist das Kommende. Heute auf dem Balkan, morgen in Berlin. Die Tafel soll dort schon gar nicht mehr hinterherkommen, weil jeden Tag mehr Hungrige vor der Tür stehen. Wäre interessant zu wissen, wie da das Essen ist. Vermutlich ist es derzeit noch etwas besser als bei mir hier. Ist aber bestimmt nur 'ne Frage der Zeit, bis sich auch da die Unterschiede verwischen. Man kann sich darauf auch nicht vorbereiten. Außer man lernt schnell noch ein bisschen kochen und backen. Das kann nicht schaden. - Meine Banitsa sieht übrigens nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch lecker. Dazu gibt es selbstgemachten Ayran. Bulgarischen Joghurt, Wasser und etwas Salz, aber nicht zu viel, denn der Schafkäse in der Banitsa ist salzig genug - vermutlich auch mangels Geschmack.

PS: Meine Banitsa hat nicht den im Rezept stehende Quark (sie hat dafür mehr Joghurt), ganz einfach deswegen, weil Quark in Bulgarien gänzlich unbekannt ist. Da es auch in Amerika keinen Quark gibt, gehe ich davon aus, dass es sich bei ihm um eine deutsche Erfindung ist, die ich wegen des guten Joghurts nicht vermisse.

Foto&Text TaxiBerlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen