3.1.23

Bericht aus Bulgarien (389) - "Eine Sprachfibel zur Verschleierung der Realität"


Bei den meisten Nachrichten aus der Heimat bin ich mir nicht sicher, ob ich lachen oder weinen soll. Eines steht zumindest fest: In Bulgarien hat man solche Luxusprobleme wie in Deutschland nicht. Dort hat die Verwirrung der Verwirrten ein exponentielles Wachstum erreicht, also ein nach oben unbegrenztes. Die Dummheit der Deutschen ist wahrlich unendlich. Zum Glück gibt es noch den ein oder anderen klugen Kopf wie Ahmad Mansour, der an erster Stelle Psychologe ist, und zwar ein deutsch-israelischer, der die Sache beim Namen nennt. Wir haben in Berlin (und auch in Gesamt-Deutschland) kein Böllerproblem, sondern ein Integrationsproblem. Wer meint, um dieses zu lösen, eine Sprachfibel zu brauchen, damit er weiß, wie er Straftäter politisch korrekt anspricht, der solle sie gebrauchen. Nur, ändern wird er damit nichts.     -     Ich glaube, ich muss jetzt doch weinen.

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Text TaxiBerlin

2 Kommentare:

  1. Die WELT bringt uns die "wichtigsten Themen des Tages" und "ordnet sie für uns ein. Wie schön. Woher wissen diese Meinungsbildner denn, welches die wichtigsten Themen sind? Oder könnte es sein, dass sie sich darin gefallen, uns ihre Auswahl zu präsentieren, um uns zum Dauergast bei welt-online zu machen?
    Mir ist das Geschehen in Neu-Kölln ebenso unwichtig wie die zur selben Zeit in anderen Teilen der Welt stattfindenden Gewalt- und Unrechtsvorkommnisse. Letztere werden mir ja nicht berichtet, da die Welt-Redaktion sie für unwichtig erachtet.

    Wozu verhelfen mir solche Nachrichten? Sie machen mich wütend und hilflos. Sie lassen mich als Zuschauer zurück, der sich im Sinne der Nachichtenverfasser an die Autoritäten wendet, weil die offensichtlich wissen, was zu tun ist. Hart durchgreifen. Im bellizistischen Sinne müsste dies heißen, zurückschießen. Ich sehe, also bin ich?

    Den Vorkommnissen hilft es wenig, wenn ich sie im Nachhinein konsumiere. An den gesellschaftlichen Verhältnissen ändert dies auch nichts.

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  2. Danke, Achim, für deinen Kommentar. Die WELT als Quelle ist für mich sekundär, praktisch irrelevant. Ich hätte auch eine andere wählen können, Bild- und Tonmaterial gibt es genug.

    Mir ging es um die Aussage von Ahmad Mansour und die Tatsache, dass ausgerechnet eine Person, die selber Migrant ist bzw. war, die Dinge beim Namen nennt und niemand anders. Das halte ich für ein Problem.

    Meine Beziehung zu Neukölln ist eine andere als deine. Meine Mutter ist in Neukölln geboren, meine West-Pakete kamen von dort. So lange ich in Berlin Taxi gefahren bin, war Neukölln sozusagen mein Wohnzimmer.

    Auch wenn ich jetzt schon einige Zeit in Bulgarien lebe, interessiert mich mein ehemaliges Wohnzimmer. Natürlich nicht so, wie es mich einst interessiert hat, aber doch mehr als Australien oder Brasilien beispielsweise.

    Mir geht es nicht darum, mich an Autoritäten zu wenden. Wie ich schon sagte, war einzig und allein die Person Ahmad Mansour wichtig. Dass man sich an Autoritäten wendet, die dann angeblich das Problem lösen sollen, hängt aber auch mit der falschen Analyse der Vorkommnisse zusammen.

    Ich verstehe mich nicht als Konsument, ganz im Gegenteil. All dies hätte mir als Berliner Taxifahrer, der auch schon mal mit einem Krankenwagen auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs war, auch passieren können.

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