"Strange things have happened, like never before", damit beginnt obiger Song "World Gone Wrong" von Bob Dylan aus dem Jahr 1993, der mir sofort einfiel, als ich von dem Attentat auf Salman Rushdie hörte, dem Autor der "Satanischen Verse". Auf Deutsch ist das Buch von vielen Autoren und Persönlichkeiten herausgegeben, damit kein Einzelner in die Schusslinie gerät, in der Salman Rushdie viele Jahre stand, nachdem sein Roman "Die Satanischen Verse" im September 1988 erstmals erschienen war. Das Buch jetzt gerade hier in Bulgarien in der Hand haltend frage ich mich, ob sich heute noch so viele mutige Menschen finden würden, um etwas zu veröffentlichen, von dem jemand anders will, dass es nicht veröffentlicht wird. Getreu der Orwellschen Definition von Journalismus, an die sich heute in Deutschland kaum ein Journalist hält: “Journalism is printing what someone else does not want printed; everything else is public relations.” Ich bin mir also nicht sicher, dass sich heute genug Menschen finden würden, etwas vergleichbar "Gefährliches" zu veröffentlichen - ich denke eher nicht. Wo ich mir sicher bin, ist, dass das gestrige Attentat auf den Autor Salman Rushdie zuallererst ein Anschlag auf die Freiheit der Kunst war. Nicht umsonst hat sich der Attentäter eine Veranstaltung zum Thema künstlerische Freiheit für seinen Mordanschlag ausgesucht. Und dies ist nun meine Rote Linie. Wer die Freiheit der Kunst angreift, muss meinerseits mit Widerstand rechnen. Dabei ist es mir egal, woran dieser Mensch glaubt, ob an Allah, den lieben Gott, ans Impfen, ans Maskentragen oder auch nur an "The New Normal Reich", wie der reisgekrönte US-amerikanische Dramatiker, Romanautor und politische Satiriker/Kommentator C. J. Hokins mit Sitz in Berlin es nennt. Hier halte ich mich an Bob Dylans obigem Song "World Gone Wrong", in dem der Literaturnobelpreisträger seinem eingangs erwähntem "Strange things have happened, like never before" -> "I can't be good no more, once like I did before, I can't be good, because the world's gone wrong" folgen lässt.
Video BobDylan
Text TaxiBerlin
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