12.7.22

Respekt dem Whistleblower, nicht den "Journalisten"

 

Die aktuelle Veröffentlichung der Uber Files wird gerne als Recherche bezeichnet, insbesondere in Deutschland. Mit einer Recherche hat die Veröffentlichung aber nichts zu tun. Für eine Recherche, die diesen Namen Verdient, war knapp zehn Jahre Zeit gewesen. In den zehn Jahren wurde aber vor allem in Deutschland nichts recherchiert, sondern von Journalisten nur nachgeplappert, was ihnen vorgeplappert wurde. Die allermeisten haben fürs Nachplappern nichts bekommen, außer ihre Ruhe. Jeder, der aus der Reihe getanzt wäre, indem er eine Recherche gemacht hätte, die diesen Namen verdient, hätte einen Shitstorm über sich ergehen lassen müsse, wenn seine Recherche zu dem Ergebnis gekommen wäre, das jetzt in Form der Uber Files vorliegt, und was jeder sehen konnte, der Augen im Kopf hat, dass Uber nicht das Schöne, Neue und Gute ist, wie es uns auch von Öffentlich/Rechtlich, Süddeutsche & Spiegel jahrelang verkauft wurde. (Der Guardian arbeitet übrigens komischerweise in Sachen Uber Files nicht mit dem ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg zusammen, sondern mit Süddeutsche und Öffentlich/Rechtlich. Ob es einen Grund dafür gibt?) Was offiziell Recherche genannt wird, ist bestenfalls ein Auswerten, im Normalfall einfach nur ein Veröffentlichen von Informationen, die ihnen der ehemalige Uber-Lobbyist Mark MacGann zugespielt hat. In deutschen Medien taucht aktuell im Zusammenhang mit Uber der Begriff "Start-Up" auf. Offensichtlich hat man hier bis heute nicht mitbekommen, dass Uber über Milliarden Dollar von Geldgebern wie Goldman Sachs, Google Venture, Benchmark Capital, PayPal und Toyota verfügt, um nur einige zu nennen. Unter diesen Bedingungen von einen "Start-Up" zu sprechen, ist ein Anachronismus, wie Öffentlich/Rechtlich, Süddeutsche und nicht zuletzt der Spiegel selbst. Ihr Verhalten ist wie das von Uber unentschuldbar.

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Text TaxiBerlin

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