Da ich jetzt auch unter die Farmer gegangen bin, ist es für mich natürlich interessant und auch wichtig zu sehen, was die Kollegen so machen. Und da musste ich gerade erfahren, dass ganz schön was los zu sein scheint mit den Farmern, und das weltweit. Man erfährt darüber nur wenig, sowohl in Bulgarien, als auch in Deutschland, was merkwürdig ist. Produzieren die Bauern doch die Grundlage unseres Lebens, unsere Nahrung. Diese ist in Bulgarien, obwohl auch sie in den letzten Monaten um einiges teurer geworden ist, von der schlechtesten Qualität, die man sich vorstellen kann. Aber nicht nur das Essen, sondern auch alles andere. Wer kein Geld hat, bekommt den Dreck. Das war schon immer so. Auch deswegen züchte ich meine eigenen Tomaten. Der Mensch lebt aber nicht nur von Tomaten allein. Auch die Bauern wollen leben, und das können sie immer weniger. Auch das ist nicht neu. Wer sich etwas mit der Landwirtschaft beschäftigt hat, weiß, dass das schon seit Jahren so ist. Nun scheint das Leben der Bauern immer mehr einem Überleben zu gleichen, so wie es in Bulgarien für die meisten Menschen ist. Deswegen kommen Bauern in die Städte, um beispielsweise ihre Gülle vor dem Parlament abzukippen, wie in Holland geschehen (ab 1:07). Manch einer meint nun, das würde den Bauern Spaß machen. Ich kann dazu sagen, dass es für mich immer eine Qual ist, in die Hauptstadt zu fahren, wie ich es morgen tun muss, um meine Frau vom Flughafen abzuholen. Eine Qual ist es für mich vor allem deswegen, weil es in großen Städten von kranken Menschen nur so wimmelt. Auch das ist nicht neu. Und auch, dass es sich dabei meist um bedauernswerte, weil wurzellose Menschen handelt. In Berlin noch mehr als in Sofia, denn in der bulgarischen Hauptstadt kommen die allermeisten vom Dorf, wo sie am liebsten auch geblieben wären, wenn es dort zum Überleben gereicht hätte, was sich natürlich auch auf die Stimmung in der Hauptstadt auswirkt. Sofia hat keine guten "Vibes", also Vibration, um es mal so zu formulieren - das ist leider auch wahr.
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