22.6.22

Bericht aus Berlin (31) - "ernstzunehmende Krise"

Die Krise ist nun auch ganz offiziell angekommen

Dass wir uns in einer "ernstzunehmenden Krise" befinden, ist nun endlich auch bei den Regierenden angekommen. Wirtschaftsminister Lindner rechnet mit "drei bis vier, vielleicht fünf Jahren der Knappheit". Wie er auf diese Zahl kommt, bleibt unklar. Merkwürdig auch, dass nicht zwischen Anlass und Ursache unterschieden wird. Natürlich ist es schön, einen Schuldigen zu haben. Aber ist Putin jetzt wirklich an der Inflation Schuld? Oder Corona an der großen Depression? Oder ist es nicht doch eher so, dass die Finanzkrise der Ausgangspunkt der leider jetzt erst diagnostizierten "ernstzunehmenden Krise" ist? Und wenn dem so ist, was ist dann von der Prognose "drei bis vier, vielleicht fünf Jahre der Knappheit" zu halten? Ich denke, es ist wie bei einer zu spät erkannten Krankheit, zum Beispiel Krebs. Entweder stirbt der Patient oder ihn erwartet ein langer, meist sehr langer Heilungsprozess. Da ich Optimist bin, gehe ich davon aus, dass der Patient überlebt. Was die Dauer des Heilungsprozesses angeht, halte ich mich aber nicht an Christian Lindners Prognose von "drei bis vier, vielleicht fünf Jahren der Knappheit", sondern an Otto Reutter, der meinte: "In 50 Jahren ist alles vorbei".

Foto&Text TaxiBerlin

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