Pünktlich um 12 Uhr ist unsere Fahrgemeinschaft aus Montana in der bulgarischen Hauptstadt Sofia eingeritten. Dass wir trotz Karutza, so heißt der klassische Pferdewagen auf den bulgarischen Dörfern, mit dem heute fast nur noch Zigeuner im Land unterwegs sind, pünktlich waren, lag an unserem Fahrer. Der hatte nicht nur einen Bleifuß, sondern auch ein Radar-Warngerät, damit wir keinen Ärger mit der Polizei bekommen. Die hat sich wieder um die Busse gekümmert, die aus allen Teilen des Landes zum Protest nach Sofia fuhren. Die Organisatorin aus Montana wurde einen Tag zuvor von den lokalen Sherriffs angerufen, weil diese wissen wollten, von wo genau der Bus losfährt, woraufhin sie den Sherriffs antworte, dass die Leute allesamt mit ihren Privatfahrzeugen in die Hauptstadt kommen. Für uns hat das zumindest gestimmt. Am Ende waren es fast 50 Busse aus allen Teilen des Landes, die es nach Sofia geschafft haben. Für die Neutralität Bulgariens sind dort gestern 6.000 Menschen auf die Straße gegangen, womit der gestrige Protest bei schönstem Sonnenschein auch der bisher größte war. Maskenträger gab es keine, weder bei der Polizei, noch bei den Protestieren, und Abstände spielten auch wieder keine Rolle. Der Protest verlief absolut friedlich, niemand wurde verhaftet und keiner verletzt. Immerhin gab es diesmal einen Wasserwerfer, der aber nicht zum Einsatz kann, sondern in einer Seitenstraße der bulgarischen Hauptstadt Sofia gut bewacht von den Ordnungshütern friedlich vor sich hin rostete.
PS: Ich werde heute, wo im Irrenhaus Berlin, wenn ich richtig informiert bin, über die Impfpflicht für über 50-jährige entschieden wird, in den Schluchten des Balkans einen Baum pflanzen. Aber keinen Apfelbaum – den habe ich schon, sondern eine Esskastanie.
Foto&Text TaxiBerlin
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