An den Feiertagen kommen in Bulgarien traditionell die jungen Menschen mit ihren Kindern aus Sofia oder gar aus dem Ausland in ihr Dorf zurück, und so ist es auch in unserem Dorf anlässlich des orthodoxen Osterfestes, das gerade begangen wird. Sehe ich sonst fast nur alte Menschen, waren gestern so viele Kinder in unserem Dorf, dass sie sogar ein eigenes Programm aus Liedern und Tänzen aufführen konnten. Auch die Alten hatten ein Programm vorbereitet, sie tanzten zwar nicht, aber sangen dafür - so wie die Jungen in traditioneller Kleidung gekleidet - umso schöner. Das gemischte Osterprogramm fand im Kinosaal unseres Bürgermeisteramtes statt, der noch aus sozialistischen Zeiten stammt und mangels Finanzen in einem bedauernswerten Zustand ist. Trotzdem war er gestern mit mehr als 100 Besuchern gut gefüllt. Praktisch jeder wollte die Oma singen hören oder sein Kind beziehungsweise Enkelkind tanzen sehen, und so auch ich, obwohl ich keine direkten Verwandten im Dorf habe. Umso mehr konnte ich mich aufs Fotografieren konzentrieren, nicht nur beim Kulturprogramm am Nachmittag im Kinosaal, sondern auch bei der kirchlichen Zeremonie am Abend in unserer kleinen Dorfkirche. Auch dort hatten sich neben dem Popen wieder knapp 100 Junge und Alte aus unserem Dorf eingefunden. Der Gottesdienst endete damit, dass alle, der Pope vorneweg, mit Kerzen in der Hand dreimal die Kirche umrundeten und danach von ihm den Segen erhielten: „Ja, er ist wahrlich auferstanden.“ – Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, veröffentliche ich nachfolgend eine kleine Auswahl meiner Fotos vom gestrigen Tag bei mir im Dorf:
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