18.11.20

Leben in Zeiten von Corona - Heute: Wenn man vom Russen erfährt, was gerade in Mitte los ist

 


Seit ich kein Taxi mehr fahre, komme ich kaum noch rum in der Stadt. Gut, ich könnte jetzt mit dem Fahrrad nach Mitte fahren, um mit eigenen Augen zu sehen, was da los ist. Aber da kommt mir regelmäßig meine Büchersucht dazwischen. Meine Büchersucht wiederum entpuppt sich immer mehr als Angst vor der Verarmung, denn man findet immer weniger Bücher auf der Straße, dafür immer mehr Menschen, die dort leben, und die gestern noch ein Dach über'm Kopf hatten. Was die Leute angeht, die es gerade nach Mitte treibt, die scheinen alle noch ein Dach über dem Kopf zu haben, so wie ich. Und da war früher der Russe, der jetzt darüber berichtet, was gerade in Mitte los ist, über viele Jahre mein Nachbar. Denn ich bin neben einer großen Garnison der Sowjetischen Armee groß geworden, wo es aber nie irgendwelche Streitigkeiten gab. Das ist heutzutage unvorstellbar, dass man nicht mindestens einen Prozess gegen irgendeinen Nachbarn am Laufen hat. Aber nicht nur das! Am Ende ist der Russe auch noch komplett abgezogen, ganz ohne zu murren, und alle haben sich gefreut. Wenn heute der Amerikaner ankündigt, seine Truppen abzuziehen, dann freuen sich nicht mal die "Linken", obwohl sie genau das seit Langem fordern. Aber das ist ein anderes Thema,

findet Dein TaxiBerlin

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