Seit gestern sind wir in Klima, genauer in der "Villa Klima". Um es gleich am Anfang zu sagen: dem Klima geht es gut. Man sorgt sich in Klima nicht um das Klima. Dass das Klima sich verändert wie das Wetter, ist in Klima ein alter Hut. Niemand in Klima will also das Klima retten. Irgendwelche Klimaretter sind auch noch nicht in Klima gesichtet worden. Überhaupt scheint es ein deutsches Phänomen zu sein, ständig irgendetwas retten zu müssen. Aus eigener Erfahrung als Krankenpfleger weiß ich, dass helfende Berufe ein sicheres Anzeichen dafür sind, dass man sich selbst nicht helfen kann. Oder mit anderen Worten: Krankenpfleger respektive Krankenschwester ist kein Beruf, sondern eine Diagnose. Es wurden auch schon Bücher darüber geschrieben, beispielsweise "Hilflose Helfer". Dass man in der Heimat immer ein Mündel braucht, um das man sich kümmern kann, sagt mehr über den Helfenden aus als über den, der vermeintlich Hilfe braucht. Der Helfende ist praktisch abhängig von seinem Mündel, besser: dem, was er dafür erklärt. Eine Zeit lang kann es ganz nett sein, wenn sich jemand um einen kümmert. Auf Dauer ist es aber nur nervig. Am Ende passiert es regelmäßig, dass sich der Helfende gegen sein Mündel auflehnt. Weil das Mündel nicht so will, wie er will. Das ist das Kommende. Wenn das Klima nicht so will, wie der Deutsche will, dann soll es doch zusehen, wo es bleibt. In Klima halt.
Foto&Text TaxiBerlin
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