14.3.24

Bericht aus einem gebrochenen Land (085)


Gestern war ich in Kreuzberg, und zwar im Bergmann-Kiez. Obwohl Kreuzberg vor vielen Jahren mit Friedrichshain zwangsverheiratet wurde, ist die frühere amerikanische Besatzungszone ein anderes Pflaster. Die Zwangsehe zwischen Friedrichshain und Kreuzberg ist übrigens juristisch noch nicht aufgearbeitet, aber da nunmehr seit Jahren praktisch täglich eine neue Sau nicht nur durch die Zentrale des deutschen Irrenhauses getrieben wird, kann man sich um solche Kleinigkeiten nicht auch noch kümmern. Immer mehr Menschen sind froh, etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Letzteres soll mir jetzt genommen werden, wie ich neulich erfuhr. Kein schönes Gefühl, sein zuhause zu verlieren und auf der Straße zu landen, das muss ich schon sagen. Aber nachdem ich vor jetzt vier Jahren meine Arbeit verloren habe, war es nur eine Frage der Zeit, bis man mir auch meine Wohnung nimmt. Der Bulgare würde jetzt sagen, dass es schlimmeres gibt, und recht hat er. Überhaupt ist die Straße nicht der schlechteste Platz, wie auch diese aktuellen Aufnahme aus dem Kreuzberger Bergmann-Kiez zeigen.



Fotos&Text TaxiBerlin

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