Am Alex wird gebaut. Die Baustelle im Schatten des Fernsehturms ist mittels Zaun abgesperrt. Auf der Absperrung steht der Name des neuen Quartiers: CENTRAL ONE. CENTRAL ONE kann man auch anders deuten, und zwar ZENTRAL und ALLEINE, gerne auch zusammengeschrieben: ZENTRALLEINE. So hatte ich CENTRAL und ONE auch sogleich verstanden: CENTRALONE. Einmal mehr bewahrheitet sich die Weisheit des Taxifahrens, dass man Wahrheiten oft dort findet, wo man sie nicht vermuten würde. Eine zentrale Wohnlage oder in diesem Fall die zentrale Lage des Arbeitsplatzes bedeutet nicht, dass man auch wirklich mittendrin ist. Sicherlich, man hat mehr Menschen um sich (für gute Arbeit eher hinderlich), unter denen man sich aber oft sehr einsam und alleine fühlt. Mir geht es zumindest so in Berlin, auch wenn ich nicht direkt am Alex wohne. Ich kenne mehr Menschen in meinem 350 Seelendorf in Bulgarien als in der Bundeshaupt mit seinen 3,5 Millionen. Oder sind es bereits 4 Millionen? So hatte ich es neulich im Radio gehört, und dann wird es wohl stimmen. Die halbe Million mehr Menschen in Berlin haben am einsam und isoliert sein nichts verbessert, eher das Gegenteil.
Foto&Text TaxiBerlin
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