15.1.24

Bericht aus einem gebrochenen Land (016)


Obwohl es genug Platz gab, um vom U-Bahn Ausgang der U5 über den Pariser Platz zum Brandenburger Tor zu gelangen, war dies heute bei der großen Abschlussdemo der Bauern in Berlin nicht möglich. Bei der Friedensdemo Ende November am selben Ort ging dies noch problemlos. Heute musste man über die Wilhelm-, Behren- und Ebertstraße um das Hotel Adlon, die Botschaften des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten herumlaufen, um hinters Brandenburger Tor zu kommen. Die nördliche Umgehung über Wilhelm-, Dorotheen- und Ebertstraße war ebenfalls gesperrt. Eine Polizei-Taktik, die man noch aus Corona-Zeiten kennt. Erst die Räume eng machen und dann die Demo auflösen, weil die Abstände nicht eingehalten wurde. Letzteres geht heute nicht mehr, oder besser: noch nicht wieder. Was man auf jeden Fall auch heute damit erreicht, ist, dass die Menschen sich eingesperrt fühlen, weil zwei Himmelsrichtungen komplett gesperrt sind, und zwar die östliche und die nördliche. In letzterer hielten sich ein Schützenpanzerwagen und ein Wasserwerfer bereit. Auch dies ein Bild, das an Corona-Zeiten erinnert. Die Angst muss groß sein bei den Mächtigen, aber auch bei den Medien: "Es sollte der Höhepunkt der Protestwoche sein: Tausende Landwirte demonstrierten mit ihren Fahrzeugen in Berlin. Darunter auch wieder Rechte und Rechtsextreme." Dass es sich dabei um ein Framing handelt, was selbst Rainer Wendt von der Polizeigewerkschaft bestätigt hat, sollte eigentlich auch in Hamburg angekommen sein. Ist es aber nicht. Der ewiggestrige "Möge die ganze Republik mit dem Finger auf sie (die Ungeimpften - Anmerkung TaxiBerlin) zeigen" - Nikolaus Blome wartet mit folgender Meinung auf: "An den Bauernprotesten ist kaum etwas ernst zu nehmen". In seiner Kolumne heißt es dann wörtlich und ganz ernst gemeint: "In manchen Landstrichen fehlen schon Hausärzte oder Schulen ... - Hat da jemand ehrlich Mitgefühl?" - Mitgefühl mit Nikolaus Blome wäre an dieser Stelle wohl angebracht. Hätte er wenigstens dieses Mal geschwiegen. Auch ich will keine weiteren Worte verlieren. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend von ihnen.


















Fotos&Text TaxiBerlin

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