29.9.23

Zurück in Bulgarien (065) - "Über Anrufe und Besuche aus der Heimat"


Vor einer Woche habe ich mit einer guten Bekannten aus Berlin telefoniert, die sich gerade eine Wohnung am Schwarzen Meer gekauft hat. Vorgestern hat mich jemand aus Norddeutschland angerufen, der sich mit dem Gedanken trägt, die Heimat zu verlassen. Dass diese Person, die ich bis zu dem Zeitpunkt nicht kannte, gerade mich angerufen hat, liegt daran, dass sie ernsthaft überlegt, nach Bulgarien auszuwandern. Sie hat viel Positives über das kleine Land am Rand gehört, angefangen von der Impfquote, die offiziell bei 30 Prozent liegt (da sich nicht wenige die Impfung gekauft haben, dürfte sie in Wirklichkeit bei 20, maximal 25 Prozent liegen), bis hin zu den fruchtbaren Böden, über die Bulgarien verfügt. Das ist wichtig, denn die Person kommt aus der Landwirtschaft. Deswegen habe ich auch sogleich meinen Bürgermeister ins Spiel gebracht, der ihr beim Finden einer Immobilie mit dementsprechendem Land behilflich sein könnte. Sie, also die Person aus Norddeutschland, will wirklich vorbeikommen. Wenn du ähnliche Überlegungen hast, kannst auch du dich an mich wenden. Im Oktober, ich erwähnte das schon einmal, wollen mich bereits Leute aus der Heimat besuchen. Und zwar zwei Handwerker aus Süddeutschland, die bei meinem Projekt "Donkey Sanctuary & Writers Retreat" mit anpacken wollen, und ein Kollege von der schreibenden Zunft. Mein Bürgermeister hat dafür, dass mich die Leute auch finden, extra Straßenschilder anbringen lassen. Und das, obwohl unser Weg, der unbefestigt ist, offiziell "außerhalb der Regulierung" ("извън регулация" - isvin regulazija) ist und er sich eigentlich nicht um uns kümmern müsste, so wie er sich um das Dorf kümmern muss. "Außerhalb der Regulierung" (isvin regulazija) heißt, dass wir tun und lassen können, was wir wollen, was in Bulgarien aber nichts besonderes ist. Hier macht ein jeder, was er will - oder zumindest versucht er es.

Foto&Text TaxiBerlin

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