16.12.22

Bericht aus Bulgarien (352) - "Markttag"


Freitags ist im Nachbarstädtchen immer Markt, der hier Basar heißt. Der Basar ist zwar überdacht, und doch irgendwie unter freiem Himmel. Das Wetter war heute wieder das bekannte Grau in Grau. Bei mir auf meinem Berg scheint aber die Sonne. Das heißt, ich muss mein Wohnzimmer, wo ich gerade sitze und diesen Beitrag schreibe, nicht heizen. Die Sonne wärmt es auf, die Temperatur liegt gerade bei genau 21 Grad. Doch zurück zum Basar, wo auch die Preise angezogen haben. Eier beispielsweise sind jetzt doppelt so teuer wie Anfang des Jahres. Unter 20 Cent ist praktisch kein Ei mehr zu bekommen. Mit Brot ist es genauso, ein Weißbrot kostet jetzt ein Euro. Gemüse ist im Schnitt um die Hälfte teurer geworden. Da die Jungen nahezu alle im Ausland sind, kommen am Freitag auf dem Basar nur die Alten zusammen. Man erkundigt sich dort, ob der und der noch lebt, man habe ihn lange nicht gesehen. Genau genommen geht es nicht so sehr ums Einkaufen, wofür den meisten Alten sowieso das Geld fehlt, sondern um den Austausch. Und den vermisse auch ich, seitdem ich kein Taxi mehr fahre. Bei der Frage, ob der und der noch lebt, kann ich allerdings nicht mitreden, sondern nur zuhören, so wie im Taxi.

Foto&Text TaxiBerlin

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