1.7.22

Bericht aus Berlin (47) - "Aufklärung statt Propaganda"

Immer mehr Menschen leben in Berlin auf der Straße

Im ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg war neulich folgender Satz zu lesen: "Als die Stadt kürzlich einen Zensus der obdachlosen Bevölkerung durchführen ließ, zählten sie die Menschen in den selbstgebauten Hütten nicht mit - schließlich hätten sie ein Dach über den Kopf." Warum die Autorin Nicola Abé dafür um die halbe Welt ins brasilianische Sao Paulo jetten musste, bleibt unklar. Denn fest steht: Berlin hätte es auch getan. Immer mehr Menschen leben in der deutschen Hauptstadt auf der Straße. Das fällt einem besonders auf, wenn man so wie ich längere Zeit im Ausland war. In Bulgarien ist das Phänomen Obdachlosigkeit praktisch unbekannt, weil man in den Schluchten des Balkans nicht zur Miete wohnt, sondern in den eigenen vier Wänden, wie immer diese im Einzelfall aussehen mögen. Dank der zahlreichen im Land vorhandenen Wasserquellen wird dort auch niemandem vorgeschrieben, wie lange er duschen darf. Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck gibt den Sarrazin, der den Menschen seinerzeit einen wärmenden Pullover empfahl, und niemand merkt es, am wenigsten das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg. Traurig, traurig.

Foto&Text TaxiBerlin

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