In diesem Geschäft in der bulgarischen Stadt Vraca kann man Geld kaufen, ganz genau: Geld+. Was sich hinter Geld+ verbirgt, konnte (besser: wollte) mir die nette Verkäuferin nicht verraten. Sie war extra aus ihrem Geschäft gekommen, um mich zu fragen, was ich hier mache. Wahrheitsgemäß, wie sich das selbst für einen halben Deutschen gehört, habe ich ihr geantwortet, dass ich ihren Laden fotografiere. Dazu muss man wissen, dass man Fotos im öffentlichen Raum (noch) machen und auch veröffentlichen darf. In Bulgarien hat das bisher niemanden interessiert, aber nun scheint es wichtig zu sein, ist hier auch in dieser Frage der Westen angekommen. Die Verkäuferin habe ich ganz bewusst nicht fotografiert. Auch hier gilt das Recht am eigenen Bild. Ich habe mich also - typisch deutsch - korrekt verhalten, die Verkäuferin aber nicht. Sie hat sich eher berlinerisch verhalten, getreu dem Berliner Motto: Leck mich! Das kommt vor, selbst in Bulgarien. So kann ich nur vermuten, was sich hinter Geld+ verbirgt. Ich stelle es mir so vor, dass man sein altes Geld in den Laden bringt und dann neues Geld dafür bekommt. Das wird ja auch mal Zeit. Die Einführung des Euros liegt jetzt auch schon wieder 20 Jahre zurück. Da ich kein Geld habe, oder zumindest so gut wie keins, kann ich nicht in den Laden gehen. So einfach ist das. Der nächste, der mich besucht, möge bitte unbedingt Geld mitbringen. Dann gehen wir zusammen in das Geschäft und kaufen damit Geld, also Geld+. Und dann schreibe ich hier darüber - aber das ist ja klar.
Foto&Text TaxiBerlin
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