1.4.22

Bericht aus Bulgarien (97)



Eigentlich wollte ich heute darüber schreiben, dass ich gestern anbaden war, genau genommen war es schon vorgestern. Aber nun muss ich berichten, dass ich seit gestern keinen Strom habe, weil es einen schweren Sturm gibt auf meinem Berg, und ich auch zumindest zeitweise nicht mehr raus kann, will ich nicht Gefahr laufen, einfach weggeblasen zu werden. Verwandte von mir in Amerika, genauer gesagt in Kalifornien, waren über Weihnachten und Neujahr bis in den Januar hinein für einen Monat ohne Strom. Ich hoffe nicht, dass es hier auch so lange dauert. Bulgarien ist schließlich ein zivilisiertes Land, und außerdem kenne ich den Bürgermeister. Anbei veröffentliche ich zwei Fotos. Das eine zeigt das Becken eines wilden Mineralbades bei mir im Wald, wo ich wie gesagt vorgestern anbaden war. Auf dem anderen sind meine Berge zu sehen, allerdings unscharf, weil ich wegen dem Sturm die Kamera nicht ruhig halten konnte. Der Akku meines Notebooks zeigt noch 7 Prozent, ich muss Schluss machen. Immerhin kalt duschen werde ich nicht müssen, obwohl mein Boiler auch Strom braucht. Ich muss es nur irgendwie in den Wald schaffen, das Mineralwasser im wilden Mineralbad ist warm.

PS: Kein Aprilscherz!

PPS: Erfahre gerade von meiner Kontaktperson in Montana, dass es nächsten Mittwoch den nächsten landesweiten Protest in der bulgarischen Hauptstadt Sofia geben wird, diesmal wieder gegen die amtierende Regierung unter Kiril Petkow, die im Land keine Mehrheit hinter sich weiß. Wie auch, bei 60 Prozent Nichtwähler.


Fotos&Text TaxiBerlin

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