Im Laufe der letzten Woche habe ich einige Freunde und Bekannte per e-mail auf die Möglichkeit einer Spende für mich und meine Arbeit hingewiesen. Der Anlass war, dass neulich sogar der Spiegel aus einem Text von mir zitiert hat, allerdings zum Gotteslohn. Auch weil denen in Hamburg offenbar egal ist, wie ich in den Schluchten des Balkans über die Runden komme, habe ich mich umso mehr über die sogleich einsetzenden Spenden gefreut, für die ich mich auch auf diesem Weg noch einmal bedanken möchte.
Beispielsweise von einer Krankenschwesterkollegin, die ich von meiner Reha vor einem Jahr in Berlin kenne, weil sie wie ich ein trockener Alkoholiker ist. Zumindest hoffe ich, dass sie wie ich noch trocken ist. Eine weitere Spende kam von einer Eselnärrin aus dem Havelland, die selbst nur eine Rente von 600 Euro hat, wie sie schreibt, aber unbedingt etwas geben wollte, weil „jeder Euro zählt“, wie sie sagt. Recht hat sie! Eine größere Spende kam von einem befreundeten Berliner Autor und bildenden Künstler. Weitere Freunde und Bekannte haben versprochen zu spenden, darunter meine ehemalige Bulgaristik-Dozentin von der Humboldt-Uni, die als Kind, sie selbst ist Deutsche, einige Zeit in Bulgarien gelebt hat, und befreundete Heilpraktiker von den Heilpraktikertreffen, die ich letztes Jahr besucht habe.
Manche haben sich auch gemeldet, um mich wissen zu lassen, dass sie nicht spenden wollen oder können. Unter ihnen auch ein Bekannter, der sich vor nicht allzu langer Zeit noch nach meinen Finanzen erkundigt hatte, wohl weil er damals noch zu den Corona-Profiteuren gehörte, bei dem aber jetzt auch die Mittel knapp geworden sind. Vermutlich trifft dies auch auf viele zu, die sich gar nicht gemeldet haben. Oder sie mögen meine Arbeit nicht, das kann natürlich auch sein.
Zwei Bekannte haben sich bei mir gemeldet und unabhängig voneinander ausschließlich über ihre eigenen Probleme geschrieben und dabei meine Bitte mit keiner Silbe erwähnt. So etwas gibt es auch. Eine Bekannte fragte mich ganz und gar, ob ich immer noch in Bulgarien „abhocken“ würde? Sie sei „über das Desaster in B bestens informiert“. Vermutlich meinte sie mit B Berlin. Es kann nur so sein, denn wenn jemand über das Desaster in BG bestens informiert ist, dann bin ich das.
Für mich war das direkte Ansprechen von Freunden und Bekannten auch eine Übung. Eine Übung darin, Menschen um Hilfe zu bitten. Ich bin nicht der einzige, dem dies schwer fällt. Das weiß ich aus zahlreichen Gesprächen bei mir im Taxi. Auch wenn wie gesagt viele, die ich angeschrieben habe, nicht reagiert haben, war es für mich eine wichtige Erfahrung, die ich jedem, der in einer ähnlichen Situation ist, nur empfehlen kann. Denn es stimmt wirklich: Es wird einem gegeben. Man muss nur darum Bitten.
Auf die Idee haben mich auch meine Sponsoren gebracht, die ich seit meinem Artikel „Bulgarien – die große Freiheit“ in Deutschland habe. Einer von ihnen spendet nicht nur für mich regelmäßig, sondern unter anderem auch für Rubikon, die Nachdenkseiten und für Boris Reitschuster. Alleine der Umstand, in einem Atemzug mit dem vielleicht einzig verbliebenen investigativen Journalisten, den letzten seiner Art sozusagen, genannt zu werden, der aktuell auch dem Balkan Berlin den Vorzug gibt, hat mir Mut gemacht.
Ein anderer Sponsor, der mich wie ein großer Bruder regelmäßig fragt, ob ich irgendetwas brauche, hat das gerade erschienene Buch „Der Kult“ von dem von mir geschätzten Gunnar Kaiser für mich auf den Weg gebracht, worüber ich mich sehr freue. Ich bin schon gespannt, wann es ankommt, und auch die Spiegel Print-Ausgabe mit meinem Text, den ein anderer Freund in D zeitgleich für mich abgeschickt hat. Bei ihm hatte ich nur angefragt, ob er mal für mich in den Spiegel schauen kann. Ein Taxikollege hat mir den betreffenden Artikel vom 30.12.2021 mit dem schönen, allerdings eher Bild-Niveau-Titel „Zuflucht Corona Beach“ mittlerweile als PDF geschickt. Es stimmt wirklich. Der Spiegel-„Journalist“ hat aus meinem Text zitiert, mich aber nicht als Autor genannt.
Gestern nun habe ich einen Text beendet, in dem ich versuche das aktuelle Geschehen zu verstehen und in einen größeren zeitlichen und historischen Kontext einzuordnen, und den ich in einer Art Notwehr gegen alle Falsch- und Nichtinformationen des Informationskrieges, in dem wir uns nicht erst seit dem angeblichen Krieg gegen Corona befinden, geschrieben habe.
Mein Text endet mit einem aktuellen Zitat von Michel Houellebecq aus „Was tun?“ von David Engels, in dem er sich fragt, ob Nietzsche, von dem Houellebecq alles andere als ein Fan ist - eher das Gegenteil, würde er heute leben, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde, obwohl er seinerzeit das Christentum hartnäckig als eine „Religion der Schwachen“ bekämpft hat. Denn, so Houellebecq weiter, Nietzsche würde heute einsehen, dass die ganze Kraft Europas in jener „Religion der Schwachen“ begründet war, und dass Europa ohne sie verloren ist.
Das Zitat ist wichtig für mich, weil das, was uns als „Krieg gegen Corona“ verkauft wird, in Wirklichkeit ein Glaubenskrieg ist wie einst die Reformation. Was damals der Ablass war, ist heute die Impfung. Wer sie über sich ergehen lässt, dem wird ewiges Leben versprochen. Derjenige, der sich dagegen entscheidet, ist des Todes.
Ich persönlich führe übrigens keinen Krieg. Ich halte es mit Corona, wie Muhammad Ali es mit dem Vietnamesen gehalten hat. Der habe ihm nichts getan, weswegen er nicht einsah, gegen ihn in den Krieg zu ziehen. Ali ging damals ins Gefängnis dafür, dass er nicht gegen den Vietnamesen kämpfen wollte.
Vor allem geht es, wie in jedem Krieg, auch in diesem aber um's Geld. Zum ersten Mal überhaupt ist eine einzelne Person innerhalb nur eines Jahres um mehr als 100 Milliarden Dollar reicher geworden. Aber nicht nur für Elon Musk ist Corona eine gute Zeit. Die Milliardäre der Welt, sie haben uns alle als Sponsoren, haben 3,9 Billionen Dollar hinzugewonnen in 2020. Auch wenn viele von ihnen glauben, sie seien Wissenschaftler, so sind sie letztendlich doch nur den Mammon anbetende Materialisten. Ihnen gilt meine Sorge, ihrem Seelenheil, aber vor allem ihrem Glauben.
Und so komme ich am Ende meines Textes, für den ich noch eine Möglichkeit der Veröffentlichung suche, auf Houellebecq und sein Nietzsche-Zitat. Wenn jemand eine Idee hat, wo er erscheinen könnte, oder wer sich den kompletten Text einmal ansehen oder besser studieren möchte, kann mich gerne kontaktieren. Auch hier gilt: Wer fragt, bekommt eine Antwort. Und wer bittet, dem wird gegeben. Meistens zumindest.
Foto&Text TaxiBerlin
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