3.1.21

Leben in Zeiten von Corona - "Attenzione": Uneingeschränktes Hausverbot für Merkel & Co


Oderbruchstraße
früher Prenzlauer Berg / heute Pankow

Vor einem Vierteljahrhundert, als ich den Taxi-Schein machte, hat uns unser Taxi-Lehrer, ein wahrer Straßen-Doktor, noch vor den "Schultheiss-Proll-Kneipen" gewarnt, wie er die Berliner Eck-Kneipen nannten, wozu obige Kneipe trotz ihres italienischen Namens "Attenzione" zweifellos gehört hätte. Ich spreche ganz bewusst in der Vergangenheitsform, denn dass mit den Patienten Fahrgästen aus solchen Kneipen hatte sich spätestens seit Hartz Vier erledigt. (Auf den Harz komme ich gleich noch zu sprechen.) Nachdem die Politik bereits vor Jahren die Berliner Eck-Kneipen für uns Taxifahrer sprich fürs Taxigeschäft kaputt gemacht hatte, so hat man jetzt die Berliner Eck-Kneipe direkt angegriffen. Praktisch so wie Kanzler Schröder und seine Rot-Grüne-Regierung, die nachdem sie den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit im Land eingestellt hatte, den gegen die Arbeitslosen begonnen hat. Die Waffe damals hieß Hartz Vier und das Ziel war der größte Billiglohnsektor weltweit. Das Schwert heute heißt IfSG, womit man praktisch alles und jeden platt machen kann, auch Berliner Eck-Kneipen. Und damit erkläre ich mir auch obiges "Uneingeschränktes Hausverbot für Merkel und Co" im "Attenzione" im Prenzlauer Berg. Da alle Kneipen, und nicht nur Berliner-Eck-Kneipen, geschlossen sind, treibt es nun viele raus in die Natur, beispielsweise in den Harz. Was sich auf den ersten Blick logisch und auch richtig anhört, Stichwort: Stärkung der Abwehrkräfte, ist nun auch wieder verkehrt. Nach Aussagen der örtlichen Behörden in Goslar sind einfach zu viele Leute draussen. "Es sei so voll, dass die Menschen nicht die Corona-bedingt nötigen Abstände zueinander einhalten könnten." Dazu muss man wissen, dass eine Ansteckung mit Corona im Freien bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Trotzdem kommt man im Harz nicht mehr hinterher, die Leute zu kontrollieren. Im O-Ton eines Polizeisprechers, dein Freund und Helfer, hört sich das so an: "Aber wenn wir nicht präsent sind, machen manche, was sie wollen. Das ist sehr unvernünftig." Damit mir das nicht passiert, im dümmsten Fall kassiere ich noch eine Geldstrafe, bin ich ganz vernünftig, wie es sich für einen professionellen Taxifahrer und promovierten Straßen-Doktor gehört, und schließe mich lieber selber zu hause ein. Als Trockener Taxifahrer, der in seiner aktiven Zeit nur in Berliner-Eck-Kneipen gegangen ist, um dort seinen Patienten Fahrgast rauszuholen, kann ich mir  nun auch in die Natur zu gehen einfach nicht mehr leisten.

Foto&Text TaxiBerlin

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