29.11.20

Leben in Zeiten von Corona - Heute: Über Bürgermeister und Bestattungsfahrer

 

Ein Meter fünfzig oder zwei - wer weiß es?


Gestern (oder war es vorgestern?, ist aber auch egal!) war wieder ein Brief von meinem Berliner Bürgermeister bei mir im Briefkasten. Dieser Typ, Müller ist sein Name, geht mir langsam auf die Nerven. Früher hat er sich um nichts gekümmert (ist heute nicht anders), und heute sucht er Kontakt und schreibt regelmäßig Briefe (die ich nicht lese). Wenn ich die meinem Bürgermeister in Bulgarien zeigen würde, der würde sich kaputt lachen. Mein Bürgermeister hier in Berlin hatte spätestens und zwar final in dem Moment bei mir verspielt, als er zu einer Kollegin in Sachen Uber meinte: "Die werdet ihr nicht mehr los." Also der Typ, dessen Job es wäre, dass es in unserer Stadt keine rechtsfreien Räume gibt, wo Verbrecher wie Uber ("ein Arschloch namens Taxi") keine Steuern bezahlen, sagt zu uns, die genau davon betroffen sind: "Pech gehabt!" Als ich das meinem Bürgermeister in Bulgarien erzählte, fragte der nur, warum er, also dieser Müller, der mir jetzt immer diese Briefe schreibt, überhaupt Bürgermeister ist, wenn er sich nicht um seine Bürger, in dem Fall um seine Taxifahrer, kümmert. Was nun Uber, den Feind aller ehrlichen Taxifahrer angeht, da hat es das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg geschafft, einen Bericht darüber zu schreiben, dass 80.000 Taxifahrer bis Ende 2021 aufgeben könnten, in dem Uber überhaupt nicht vorkommt, als ob an der Misere im Taxigewerbe ausschließlich Corona Schuld wäre. Ich erwähne das nicht, weil ich selbst davon bereits seit März betroffen bin, sondern weil es ein Beispiel ist, das Schule machen wird. In Zukunft wird an allem und jedem Corona Schuld sein, und da wird es auch keine Widerrede geben, ansonsten ist man ein Verschwörungstheoretiker und Antisemit usw. ... , man kennt das. Was nun meine ganz persönliche Zukunft angeht, da überlege ich, auch inspiriert durch obiges Corona-Hinweisschild, ob ich nicht als Fahrer bei irgendeinem Bestatter anfange. Ich meine, gestorben wird immer, und vielleicht kommen die Millionen von Corona-Toten ja noch, die uns versprochen vorhergesagt worden, wer weiß. Mit den Suiziden soll es bereits nach oben geben, die aber meistens als Corona-Tote in die Statistik eingehen, was prinzipiell auch nicht verkehrt ist. Dass ich auf Fahrer für ein Bestattungsinstitut komme, liegt aber ganz einfach daran, dass ich beim Betrachten obigen Corona-Hinweisschildes die geniale Idee hatte, dass man als jemand, der ständig tote Menschen durch die Gegend fährt und auch trägt, am besten weiß, wie viel Abstand man heute in der Corona-Panik-Dämie halten muss. Ich komme da nämlich immer durcheinander. Sind es jetzt ein Meter fünfzig oder doch schon besser gleich zwei Meter? Als Bestattungsfahrer wäre ich da auf der sicheren Seite, so denke ich.

Foto&Text TaxiBerlin

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