3.4.23

Bericht aus Bulgarien (560) - "Kulturschock"

Farewell "Happy" Bulgaria
(bei schönstem Himmel und dem Vitosha-Gebirge im Hintergrund)

Nach Berlin zurückzukehren, war gestern ein ziemlicher Schock für mich, und nicht nur des Wetters wegen. Früher, also in den Neunzigern, hatte ich einen Schock, wenn ich nach Bulgarien kam. So dachte ich zumindest. Heute sehe ich es anders. Denn war in Berlin damals nur das Lebensgefühl "Alles ist möglich", so war es in Bulgarien bereits damals Realität. Heute ist es auch Realität, und zwar in Berlin. Man kann mit den Menschen wirklich alles machen, und sie lassen es sich gefallen. Solange sie ihr Smartphone und stabiles Internet haben, kannst man sie beispielsweise nach der Landung eine Stunde im Treppenhaus stehen lassen. Erst einmal ist es natürlich eine wunderbare architektonische Leistung, das Treppenhaus als Wartebereich und Stauraum ohne sanitäre Einrichtungen zu nutzen. Darauf muss man erstmal kommen. Hinzu kam nun, dass der Flieger nur aus Sofia kam, was nicht einmal Schengen und damit nicht Europa ist. Ergo: Das sind doch alles Kanacken und Zigeuner! - Soviel kann ich über meine Ankunft am größten DDR BER der Welt verraten: Am stillsten waren meine Landsleute ob ihrer schlechten Behandlung. Die Bulgaren haben wie gewohnt Witze über die dummen Deutschen gemacht. Deutsches Denken geht so: Wenn es Vater Staat so vorsieht, dann muss es wohl richtig sein. Und es funktioniert, es ist wirklich alles möglich. Mit humorlosen und duckmäuserischen Deutschen kann man echt alles machen.

Foto&Text TaxiBerlin

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